Das große Finale auf der Schlossterrasse

Entspannter Ausklang auf der Schlossterrasse. Heute versammelte sich noch einmal das Kollegium des Hagerhofs, um den Beginn der Sommerferien einzuläuten. In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr spricht Schulleiter Dr. Sven Neufert, von einem der schwierigsten in der Geschichte des Hagerhofs und dankt allen Anwesenden für den „enormen Kraftakt und die riesen Leistung.“

Schulleiter Dr. Sven Neufert (li.) und Geschäftsführer Michael Wichterich bedanken sich beim Kollegium für das vergangene Jahr.
Jubiläum: Aleks Pawlik betreut und organisiert das Basektball-Camp seit 20 Jahren am Hagerhof.
Vorher – Nachher: Christian Reinschmidt am Anfang seiner Hagerhof-Karriere und heute.
Findet immer die passenden Worte: Dr. Sven Neufert ehrt Gerhard Preuten für sein Engagement an der Schule.
Das Kollegium singt für den scheidenden Musiklehrer.

Ein Finale ganz nach seinem Geschmack: Gerhard Preuten, der heute nach fast dreißigjähriger Zugehörigkeit seinen letzten Tag am Hagerhof hatte, ließ noch ein letztes Mal seine Eleven auf der (Schul-) Bühne auftreten. Ehemalige und aktuelle Musical-Schüler:innen sangen Stücke aus Jekyll and Hyde und Mean Girls. Das geladene Publikum feierte die jungen Talente – sicherlich auch mit gemischten Gefühlen. Vereinzelt liefen Tränen, als sich Orchestermitglieder, Sänger:innen und andere Weggefährt:innen von Gerhard Preuten und seiner Frau Mariana verabschiedeten, die wortwörtlich Geschichte am Hagerhof geschrieben haben.

Max, ehemaliger Musical-Schüler, gab ein Stück aus Jekyll & Hyde zum Besten.

Vom Glück, das Leben und die Liebe zu vereinen

Glück gehabt. Wenn man dem bisherigen Leben von Gerhard Preuten eine Überschrift verpassen müsste, dann diese. Glück gehabt. Das betont der Musiklehrer stets, wenn er über seine Vergangenheit spricht.

Über seine Kindheit mit Eltern, die ihn geliebt und in all seinen Plänen unterstützt haben. Und selbstverständlich auch über die vergangenen 30 Jahre, die er hier am Hagerhof verbracht hat. Er hat, zusammen mit seiner Frau, die musikalische Vergangenheit des Hagerhofs maßgeblich geprägt. Zum Schuljahresende geht Gerhard Preuten nun in den verdienten Ruhestand.

In Solingen groß geworden, studierte er Schulmusik, Klavierpädagogik und Sozialwissenschaften an der Folkwang Hochschule für Musik in Essen. Der unbedingte Wunsch Klavierlehrer zu werden, wurde von seinem Vorbild und Mentor Heinrich Ludwig Rittmeyer (Düsseldorf) grandios getragen. Der Konzertpianist bestärkte den jungen Preuten in dessen Wunsch und zeigte ihm den richtigen Weg. „Ihm habe ich viel zu verdanken.“

Nach einigen Jahren der freiberuflichen Tätigkeit als Klavierlehrer kam er 1992 an unsere Schule. Die einzigartige Umgebung des einstigen Weinguts mit seinen prächtigen Parkanlagen und den altehrwürdigen Räumlichkeiten, inspirierten den Musiklehrer. Hier ließe sich etwas aufbauen, das sah er direkt. Für diesen Spirit pendelte er mehr als zwei Jahre mit Bus und Bahn morgens und abends von Wuppertal nach Honnef.

Aber das ganz große Glück wartete noch: Mariana Ilgauds, die damals bereits einige Musikprojekte am Hagerhof ins Leben gerufen hatte, suchte eine Klavierbegleitung für ihre Musicaldarbietungen. Gerhard Preuten war nicht nur Feuer und Flamme für die Inszenierung, sondern vor allem für die aparte Opernsängerin. Im Jahr 2000 wurde an Schloss Hagerhof Hochzeit gefeiert.

Zusammen bauten sie den Musik- und Musicalbereich an unserer Schule auf. Hatte man „anfangs ein Klavier und fünf Stabspiele“, so Preuten, wurde die Musiksammlung sukzessive erweitert. Mit Konzerten und Spendenaktionen stockten die zwei engagierten Musikpädagogen das Instrumentarium auf, genauso wie die Requisiten, die oft selbst entworfen und geschneidert wurden. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden produzierte Musical für Musical, Aufführung für Aufführung, oft im voll besetzten Honnefer Kurhaus. Alle Arrangements wurden (anfangs noch per Hand) von Preuten selbst geschrieben. „Wir haben ein bisschen am Lack der Profis gekratzt.“

„Die Gründung der Musikschule, der Musicalschule, die vielen Aufführungen, Konzerte, Reisen mit den Ensembles, die Geschichten und Abenteuer, alles zusammen mit ihr (Mariana), war eine sehr intensive und erfüllende Zeit für mich“, kann sich der Lehrer bis heute begeistern. Ein Leben, das er zweifellos gelebt und geliebt hat. Glück gehabt.

Wir wünschen Gerhard Preuten weiterhin eine produktive und erfolgreiche Zeit gemeinsam mit seiner Frau Mariana.

Text und Fotos: Claudia Hennerkes