Am FreiDay lernen, die Welt zu verändern – Schüler:innen planen Projekte im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele
Kick-off für die zweite Runde: In den vergangenen Tagen läuteten Schüler:innen und Kolleg:innen die diesjährigen FreiDays ein. Im zweiten Jahr sollen sich unsere Jugendlichen der Jahrgänge acht und neun (also insgesamt sechs Klassen) jeden Donnerstag (und nicht, wie man vermuten würde, freitags) mit ihren eigens auserkorenen Projekten beschäftigen. Eine Einschränkung gibt es allerdings: alle Fragestellungen und Themen sollen sich mit unser aller Zukunft auseinandersetzen und sich zudem innerhalb der SDGs (Sustainable Development Goals), der 17 Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030, verorten lassen.
Dabei genießen die Schüler:innen in ihren Kleingruppen eine bisher nicht da gewesene Freiheit: ihnen obliegt die Themenfindung, die komplette Projektplanung und anschließende Präsentation an der Schule sowie die spätere Umsetzung. Zusätzlich dürfen sie donnerstags sogar das Schulgelände verlassen – wenn es denn der Projektumsetzung dient. In verschiedenen so genannten Homebases finden die einzelnen Gruppen ihre Heimat. Diese geben eine grobe Richtung vor wie beispielsweise Imkern, Politik und Gesellschaft, Natur und Umwelt, Musik, Makerspace und Geographie. Denn die Grundgedanken können vielfältig sein: Vom Theaterstück mit Rassismusthema, einer Wasserregulationsapp hin zur Kleidertauschbörse an der Schule. Referentin Tanja van der Veen von der Telekom entlockte den Schüler:innen Anstöße, die lokale Interessen, persönliche Leidenschaften, Jugendförderung, Chancengleichheit, soziales Engagement und Kreativität beinhalteten.
Schulleiter Dr. Sven Neufert ist von den FreiDays überzeugt: „Damit erweitern wir den Projektgedanken und schaffen sowohl Zeit als auch Möglichkeiten zur Realisierung von größeren und langfristigen echten Projekten. Mit der nun veränderten Struktur werden wir auch unserem Schulkonzept gerecht. Die ‚Erfahrungsschule des sozialen Lebens‘ öffnet den Jugendlichen Räume, um zum einen praktisch tätig zu werden und ihre eigenen Lebenserfahrungen zu machen. Zum anderen wird es ihnen ermöglicht, in Gemeinschaft mit Gleichaltrigen und mit Erwachsenen in realen Lebenszusammenhängen zu interagieren.“
Aber wie fängt man nun eigentlich an? Das erklärten externe Referent:innen. So wie Carina Spieß und Kira Gatzemeier von German Watch, einer Entwicklungs- und Umweltagentur aus Bonn, die zunächst die 17 Ziele der Agenda 2023 (SDGs) veranschaulichten. Neben den großen Umwelt- und Klimathemen stehen weit oben die Bekämpfung von Armut, Hunger und Ungleichheit, der Erhalt von Gesundheit, die Erlangung von Geschlechtergerechtigkeit und allgemein zugänglicher Bildung. Sie selbst ist sicher, „dass wir miteinander und mit Offenheit gegenüber unserer Umwelt eine nachhaltige Zukunft gestalten können und dabei jede/r auf seine einzigartige Art und Weise Teil des gemeinschaftlichen Wandels ist.“
Die Fragen zur Aktionsplanung und -umsetzung beantwortete indes Michal Mensing von der Jugendakademie Walberberg in Bornheim, der sich mit dem Thema Projektmanagement beschäftigte. Zielfindung, Umfang, Aufgaben für die Beteiligten, Zusammenführung der Ergebnisse, Fälligkeitsdaten und schließlich die Umsetzung in all ihren Details. Eine Gruppe von 14 Schüler:innen fanden sich dann noch einmal extra im Rahmen der FreiDays zusammen. Sie wurden von Patrick Schulz von der Initiative Schule im Aufbruch zu Multiplikator:innen ausgebildet. Sie sollen in Zukunft als BNE-Botschafter:innen Interessierte zum Thema Nachhaltigkeit schulen
Nun geht es an die Realisierung der Vorhaben, um die Welt ein Stückchen besser zu machen. Wir sind gespannt, was kommt…
Text: Claudia Hennerkes, Fotos: Schloss Hagerhof