Das Leben im Internat: Maximilian erzählt
Die Gründe, sein Kind in ein Internat zu schicken, sind vielfältig. Eltern wollen stets das Beste für ihre Kinder, aber oft fehlt es an Zeit und Energie, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Gerade in der Pubertät vertrauen sich Kinder eher Freunden als den eigenen Eltern an. Als Internat wollen wir den Jugendlichen deshalb eine schützende Umgebung mit einem guten sozialen Umfeld bieten.
Das empfindet auch Maximilian so, der bei uns noch bis zum vergangenen Schuljahr zu Hause war. In einer Ausgabe von DEIN SPIEGEL berichtete er, wie es ihm hier, am Schloss Hagerhof, ergangen ist und wie er den Alltag erlebte:
„Es fiel mir leicht, mich an das Leben hier zu gewöhnen. Ich hatte nie Heimweh, weil man immer jemanden zum Reden hat: Freunde, andere Schulkameraden oder einen der Erzieher.“ Das Elternhaus des 12-Jährigen liegt eineinhalb Autostunden von Bad Honnef entfernt. Ein Internatsleben ist dort nicht fremd: Sowohl der Vater als auch einer der Brüder von Maximilian waren zeitweise in einem Internat.
Schloss Hagerhof hat dem Schüler schon beim ersten Termin auf Anhieb gut gefallen. Er spart in seinem Bericht, der in DEIN SPIEGEL von Pelle Kohrs verfasst wurde, andererseits nicht mit Kritik: „…aber die Erwachsenen können auch nerven. Morgens nämlich: Ein Tag fängt immer damit an, dass die Erzieher:innen um sieben Uhr in unser Zimmer kommen, um uns zu wecken.“ Ein Zimmer, das er gemeinsam mit einem anderen Schüler in der Remise bewohnte. Er erzählt von Handy- und Tablet-Zeiten, von der Küche, in der gemeinsam gefrühstückt, gekocht, gebacken und Abendbrot gegessen wird. Von seinem Unterricht, Fußball und Fahrrad fahren, Wandern und Musik und Ausflügen in die Stadt.
„Einmal“, so sagt er, „musste ich den Küchendienst übernehmen, weil ich schon wieder vergessen hatte, meine Schuhe ins Regal einzuräumen.“ Aber „richtig streng“ gehe es bei der Einhaltung der Regeln nicht wirklich zu: „Es gibt auch keine schlimmen Strafen.“
Gerade wegen Corona war er froh, am Hagerhof zu sein: „Durch die Pandemie hat sich hier ein bisschen was verändert.“ Dennoch: „Ich kann jeden Tag meine Freunde sehen und viele Dinge unternehmen. Zu Hause würde das nicht gehen, dort würde ich mich bestimmt langweilen. Deswegen gefällt mir das Internatsleben besser.“
DEIN SPIEGEL ist ein Nachrichten- und Wissensmagazin für Kinder, das im Spiegel-Verlag Rudolf Augstein erscheint. Pelle Kohrs ist freier Mitarbeiter dort.
Text und Fotos: Claudia Hennerkes