Jürgen Roth gibt seit August den Ton an – Musikschule und Fachbereich mit neuer Leitung
Die ersten Gespräche sind erfolgversprechend gelaufen – mit externen und internen Musiklehrkräften und selbstverständlich auch mit seinem Vorgänger: Jürgen Roth hat im August ein großes Erbe angetreten. Er übernimmt die Musikschule an Schloss Hagerhof und hat zudem die Fachbereichsleitung Musik inne. Schon jetzt hat der gebürtige Offenbacher kräftig im Potpourri der Möglichkeiten mitgemischt – Diskussionen zu heißen Eisen initiiert („Layla“), bei Bad Honnef tanzt den Projektchor am Klavier unterstützt und ein Instrumentenkarussell für die Klasse 5 und 6 organisiert, bei dem die externen Musikkolleg:innen, allesamt Profis, ihre Instrumente vorstellen. Ein starkes Tempo zum Einstieg.
Vollkommen normal für Jürgen Roth: Mit großem Engagement will er Kinder und Jugendliche für seine Leidenschaft, die Musik, begeistern. Das tat der 44-Jährige in den vergangenen 16 Jahren am Gymnasium auf Nonnenwerth. Und nun bei uns.
Roth hat Musikpädagogik an der Musikhochschule in Köln studiert, im Hauptfach Trompete, seinem Lieblingsinstrument. Unbestritten beherrscht er daneben andere Blechblasinstrumente wie Posaune, Horn und das eher unbekannte Euphonium, einem der Tuba ähnlichem Bügelhorn. Klar, kann er auch Tasten – aber die Blechinstrumente haben es ihm schon früh angetan. Bis heute. Auf der Bühne bedient der Wahl-Kölner gleich mehrere Musik-Genres u.a. mit dem Blechbläser-Quartett „Heilig’s Blechle“ oder auch dem Bonn-Jazz-Orchester.
Für den Hagerhof hat er sich ganz bewusst entschieden. „Man hat nur Gutes über den Musikbereich gehört.“ Entsprechend möchte er das Rad nicht neu erfinden. Mit seinen neuen Kolleg:innen sieht er sich gut aufgestellt: „Ich bin total optimistisch, dass wir viel auf die Beine stellen werden – das Team ist sehr engagiert. Gerade erst haben wir den Konzertkalender für dieses Schuljahr verabschiedet. Die Rahmenbedingungen sind hier wirklich super und wir haben viel vor!“ Geplant sind neben dem vorgegebenen Unterrichtsstoff einige Musik-Projekte, darunter ein Weihnachtskonzert, ein Crossover-Projekt mit Musik, Tanz und Darstellendem Spiel, vielleicht sogar die Etablierung einer Big-Band hier am Hager. Diese würde sehr gut ins Musikportfolio, neben Orchester und Chor, passen. Als „Teambuilding-Event“ für die Schüler:innen und deren Lehrer:innen der Musik- und Musicalschule ist erstmal am 28. Oktober ein gemeinsamer Besuch des Musicals „Chicago“ geplant. Nach 2,5 Jahren Corona ein kleiner Lohn für das Durchhaltevermögen der Kids in Sachen „Musik“ und vielleicht auch ein Blick in die Zukunft.
„Wir wollen den Kindern und Jugendlichen zeigen, dass sich Einsatz und Hingabe immer auszahlen – unabhängig des Leistungsstandes und den eigenen Zielen. Jerry van Rooyen, bei dem Roth Privatunterricht in Arrangement bekam, sagte immer: „Barbra Streisand ist auch nicht eines morgens aufgewacht und hat ihre Stimme im Briefkasten gefunden“, erzählt der Trompeter lachend. Das magische an der Musik (parallel zu vielen anderen Dingen im Leben) ist ja: je mehr man kann, desto mehr Spaß hat man auch daran.
Text und Fotos: Claudia Hennerkes