Pauline-Jaricot-Preis an Rakieta Poyga

Ein Zeichen für den Einsatz gegen Genitalverstümmelung

Am vergangenen Wochenende wurde Rakieta Poyga aus Burkina Faso mit dem renommierten Pauline-Jaricot-Preis des katholischen Hilfswerks missio in Person von Vorstand Dr. Gregor Freiherr von Fürstenberg und Weihbischof Ludger Scheepers ausgezeichnet. Diese Ehrung würdigt ihren unermüdlichen Einsatz im Kampf gegen die Genitalverstümmelung von Mädchen und Frauen. Frau Poyga gründete 1998 den Verein „Bangr-Nooma“ – übersetzt: „Es gibt nichts Besseres als Wissen“ – und hat es sich neben ganz klassischen Hilfsprojekten vor Ort zur Aufgabe gemacht, die Rechte von Frauen und Mädchen in Burkina Faso zu stärken und ihnen eine Zukunft ohne Gewalt und Diskriminierung zu ermöglichen.

Rakieta Poyga nimmt gemeinsam mit der weiteren Trägerin Schwester Lorena Jenal den Pauline-Jaricot-Preis in Empfang

Frau Poygas Engagement ist für die Schulgemeinschaft von Schloss Hagerhof von besonderer Bedeutung. Die Verbindung zwischen ihr und unserer Schule begann bereits 1996 durch ihre Bekanntschaft mit unserer früheren Schulleiterin Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel. Konkret wurde die Zusammenarbeit dann ab dem Jahr 2000, als Jürgen Berg – schon damals Leiter unserer AG Entwicklungspolitik – gemeinsam mit seiner Frau Burkina Faso besuchte. Dieser Besuch legte den Grundstein für eine jahrzehntelange Kooperation. Frau Poyga unterstützte von Beginn an die Idee, dass unsere Schüler:innen aktiv – und eben nicht nur durch Spenden – an den zahlreichen Projekten teilnehmen.

„Nachdem ich Frau Poyga und ihre Projekte persönlich kennengelernt hatte, war ich sofort überzeugt, dass dies eine wertvolle Partnerschaft für den Hagerhof sein würde“, erinnert sich Jürgen Berg. „Seitdem hat die AG Entwicklungspolitik dabei geholfen, zahlreiche Projekte im Dorf mit zu realisieren – vom Bau von Brunnen bis zur Renovierung von Klassenzimmern.“

Rakieta Poyga und Jürgen Berg besuchen die jüngerne Hagerhofmitglieder der AG Entwicklungspolitik

Ihre Auszeichnung erhält Frau Poyga jetzt aber ganz konkret für ihren Kampf gegen die Beschneidung von Mädchen und Frauen. In Burkina Faso, wo diese Praktik tief in der Kultur verankert ist, leistet sie mit „Bangr-Nooma“ einen dauerhaft wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung der Gesellschaft. Der Verein bietet nicht nur Beratung für betroffene Frauen und Mädchen an, sondern sucht auch nach alternativen Einkommensquellen für die Beschneiderinnen, um den Kreislauf der Gewalt zu durchbrechen. Die gestrige Auszeichnung unterstreicht noch einmal die Aktualität dieses Themas.

Für Rakieta Poyga war die Verleihung des Pauline-Jaricot-Preises ein emotionaler Höhepunkt. Sie zeigte sich sichtlich bewegt und betonte, dass sie weiterhin unermüdlich für eine Welt ohne Genitalverstümmelung kämpfen werde. „Null Toleranz gegen Genitalverstümmelung“ ist und bleibt ihr Leitspruch. Sie hofft, dass ihre Auszeichnung auch ein Signal an andere Organisationen ist, ihre Arbeit zu unterstützen.

Für den Hagerhof ist diese Ehrung eine Bestätigung der jahrelangen Zusammenarbeit. „Es erfüllt uns mit Stolz, dass eine so beeindruckende Frau, die wir über viele Jahre begleitet und unterstützt haben, nun diese internationale Anerkennung erhält“, sagte Jürgen Berg, der gemeinsam mit seiner Hagerhof-Kollegin Vanessa Tasli und unserer ehemaligen Schulleiterin Gudula Meisterjahn-Knebel bei der Auszeichnung zugegen war. Die gesamte Schulgemeinschaft gratuliert Rakieta Poyga und freut sich darauf, die gemeinsame Arbeit für die Verbesserung der Lebensbedingungen in Burkina Faso fortzusetzen.

Vanessa Tasli, Jürgen Berg, Rakieta Poyga und Dr. Gudula Meisterjahn-Knebel

Pressemitteilung des Bistums Essen: hier
Nachrichten des Deutschlandfunks (4:15 – 5:04): hier